Zwei Spiele sind absolviert und der bisherige blau-weiße Verlauf ist durchaus zufriedenstellend. Vier Punkte stehen auf dem Konto. Mehr wäre möglich gewesen, denn im letzten Heimspiel gegen Olmütz ließ Slovan mehrere Chancen ungenutzt. Olmütz nutzte dagegen einen Elfmeter für den Ausgleich. Zweifelsohne ärgerlich, aber das Wichtigste: Slovans Spielweise ist attraktiv. Die Defensive steht kompakt und die Offensive generiert eine Vielzahl von Möglichkeiten. Gelingt dies auch gegen Slavia?
Noch keine Doppelbelastung
Die Prager gehören – wie bereits in den letzten Jahren – wieder zu den Favoriten auf den Meistertitel. Dies ist auch der eigene Anspruch. Man möchte Titel gewinnen und international spielen. Letzte Saison musste man dem Stadtnachbarn Sparta den nationalen Meistertitel überlassen, vertritt die Tschechische Republik aber weiter international. Anfang August steigt unser Gegner in die dritte Runde der Champions-League-Qualifikation ein. Zumindest bisher dürfte die Doppelbelastung also keine Rolle spielen und Slavia mit "frischen Beinen" an der Neiße antreten.
Ein personeller Umbruch blieb vor der Saison bei den Pragern aus. Unser Kontrahent verkaufte mehrere Spieler, die zuvor bereits verliehen waren. Beispielsweise verließen Ondrej Lingr (Feyernord Rotterdam) und Ewerton (Banik Ostrau) die Prager und blieben bei Ihren Leihvereinen. Auch Slovan bediente sich bei Slavia und konnte Marek Icha fest verpflichten. Dieser war zuvor an Pardubice ausgeliehen und spielte sich in dieser Saison bereits in der Startelf fest.
Gut gewirtschaftet
Auf der anderen Seite verstärkte sich Slavia punktuell. Prominentester Neuzugang ist Tomas Chory. Der 29-jährige Mittelstürmer kam für ca. 3 Mio. € von Viktoria Pilsen und soll für mehr Torgefahr sorgen. Insgesamt erwirtschafteten die Hauptstädter einen Transferüberschuss von geschätzt 1,5 Mio. €.
Der Blick auf die ersten Wochen der Saison zeigt ein unklares Bild. Die beiden Spiele der Liga bescherten unserem Gegner einen Sieg (Budweis) sowie ein Unentschieden (Slovácko). Absolute Souvernität: Fehlanzeige. Die Ergebisse bedeuten für Slavia den dritten Platz. Slovan rangiert -aufgrund der schlechteren Tordifferenz - direkt dahinter. Neben der Tatsache, dass sich zwei Traditionsvereine gegenüberstehen, ist es auch aus dieser Perspektive ein absolutes Spitzenspiel.
Wer bleibt ohne Niederlage?
Weitere Brisanz erhält das Duell, da Viktoria Pilsen und Sparta Prag ihren ersten Spiele alle gewonnen haben. Ein weiterer Punktverlust würde für Slavia den Druck im Meisterrennen früh weiter erhöhen. Somit dürfte auch für unseren Gast das kommende Spiel eine Standortbestimmung darstellen. Für Fans kann das nur von Vorteil sein.
Beide Mannschaften agieren mit offenem Visier und wissen nach dem Spiel, wo sie stehen. Tickets können online oder an der Tageskasse erworben werden. Wir freuen uns auf ein intensives Spitzenspiel und zahlreiche Fans!