Für Slovan ist die Partie auch ein weiterer Charaktertest nach einer turbulenten Phase. In den vergangenen Wochen wechselten sich starke Leistungen mit bitteren Momenten ab. Auf die Niederlagen gegen Sparta Prag und beim FC Zlín reagierte die Mannschaft mit einem klaren 6:0-Erfolg im MOL Cup gegen Viertligist Brandýs nad Labem. Der Auswärtssieg in Ostrava und das Spiel gegen Slavia Prag am letzten Wochenende waren dann echte Ausrufezeichen.
Schwacher Saisonstart
Gegen den Titelanwärter aus der Hauptstadt erkämpfte sich Slovan ein 1:1, wobei Petr Hodouš sein erstes Saisontor erzielte und zur Symbolfigur für die kämpferische Leistung des Teams wurde. Dieses Remis war das dritte Ligaspiel in Serie ohne Niederlage – ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft nach Rückschlägen wieder Stabilität gefunden hat.
Hradec Králové präsentiert sich derzeit ebenfalls in guter Form. Nach einem schwachen Start mit drei Niederlagen in Folge hat sich das Team von David Horejš gefangen. Herausragend war der 2:1-Heimsieg gegen Sparta Prag, bei dem die Mannschaft den Favoriten mit zwei schnellen Treffern in den ersten Minuten überraschte. Auch zuletzt in Zlín startete Hradec furios und feierte einen weiteren 2:1-Erfolg. Mit insgesamt zwölf Punkten stehen die Ostböhmen nun direkt hinter Slovan und wittern die Chance, in der Tabelle vorbeizuziehen.
Slovan als Favorit
Die Statistik spricht allerdings klar für die Liberecer. In bisher 38 direkten Duellen gelangen 20 Siege, während Hradec nur sieben Mal gewinnen konnte. Besonders eindrucksvoll war das 4:0 aus der Saison 2022/23, als Slovan auswärts ein echtes Fußballfest feierte. Gleichzeitig weiß das Team, dass der kommende Gegner derzeit brandgefährlich in die Spiele startet: Zehn seiner zwölf Saisontore erzielte Hradec bereits in den ersten Halbzeiten.
Personell muss Kováè am Samstag auf Josef Koželuh verzichten, der nach seiner vierten Gelben Karte gesperrt fehlt. Auch die Langzeitverletzten Jan Knapík und Qëndrim Zyba stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Positiv ist dagegen die Rückkehr von Raimonds Krollis, der zuletzt schon wieder Einsatzminuten sammeln konnte und mit seiner Physis wichtige Impulse im Angriff geben dürfte.
Mit Blick auf den jüngsten Punktgewinn gegen Slavia und den souveränen Pokalerfolg reist Slovan mit Selbstvertrauen nach Hradec. Doch die Aufgabe verspricht ein hartes Stück Arbeit zu werden – nicht zuletzt, weil die Gastgeber ihre Heimspiele zuletzt konsequent nutzten, um sich von der unteren Tabellenregion abzusetzen. Ein Duell auf Augenhöhe ist also garantiert.